Erbfehlerbekämpfung

Kälbermonitoring Bayern

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Die Zucht gesunder Kälber ist das Kapital unserer Milchviehbetriebe. Leider kommt es aber immer wieder in der Natur vor, dass Kälber mit Missbildungen oder bereits verendet zur Welt kommen. Nicht immer sind dabei genetische Ursachen verantwortlich, sondern es können auch Infektionen oder Toxine der Auslöser sein. Um solche Fälle möglichst zeitnah aufzuklären, wurde bereits ab dem Jahr 2005 eine kompetente Untersuchungsstelle beim Tiergesundheitsdienst Bayern e.V. (TGD) eingerichtet. Die bayerischen Milchviehbetriebe können sich bei der Geburt missgebildeter oder totgeborener Kälber an den TGD wenden und eine pathologisch-anatomische Untersuchung am Zentrallabor in Grub vornehmen lassen. Die Vorerhebung umfasst dabei relevante Geburtsdaten aber auch die komplette Abstammung des Kalbes. Somit kann eine nähere Differenzierung hinsichtlich eventuell genetisch bedingter Ursachen vorgenommen werden. Für jedes Kalb wird ein detaillierter Untersuchungsbericht erstellt und dem Landwirt und dem ITZ zugeleitet. Mit Hilfe dieses Verfahrens wurde Ende 2005 das Auftreten von Spinnengliedrigkeit (Arachnomelie) beim Fleckvieh erkannt. Die betroffenen Erbfehlerträger wurden aus der künstlichen Besamung eliminiert.
 
Meldet ein Landwirt ein auffälliges Kalb beim TGD an, wird dieses kostenfrei abgeholt und untersucht. Projektpartner sind der Freistaat Bayern, die Bayerische Tierseuchenkasse und die Bayerischen Besamungsstation. Seit Beginn des Projekts wurden über 3000 Kälber zur Untersuchung angemeldet.
 
TGD-Bayern:
Telefon: 089/9091-0
 
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